Vertreter der Kammer der Architekten RLD der Provinz Bozen und der Architekturstiftung Südtirol beziehen Stellung zu den Polemiken rund um den Planungswettbewerb der Schutzhütten. In einer Pressekonferenz wird die Initiative „Architektur und Berge“ vorgestellt. Dabei handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt einiger Architekten- und Ingenieurkammern des Alpenraumes. Gemeinsam lädt man zur Tagung und anschließenden Podiumsdiskussion „Bauen in den Bergen – Wo sind die Grenzen?“ am 26. Oktober in Brixen ein.
Bozen, am 07. September 2012: Die anhaltenden Diskussionen um das Thema des Neubaus der Schwarzensteinhütte, Weißkugelhütte und Edelrauthütte nimmt die Kammer der Architekten und der Architekturstiftung Südtirol zum Anlass, zu einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema Bauen im alpinen Raum, einzuladen.
Die Architekturstiftung Südtirol ist seit der Gründung daran bestrebt das Thema Architektur als Kultur der Bevölkerung zu vermitteln. In zahlreichen Veranstaltungen die in den letzten Jahren abgehalten wurden, hat man zum Teil auch erfolgreich versucht die Menschen über die Herausforderungen, Chancen und Möglichkeiten aufzuklären. „Wir sehen es als unsere Aufgabe die Menschen in die Diskussion über Architektur mit einzubinden“ unterstreicht der Präsident der Architekturstiftung
Carlo Azzolini. Er ist überzeugt, dass das Unbehagen vieler Personen gegenüber den Projektideen der Schutzhütten auch auf mangelnde Information oder einer oberflächlichen Auseinandersetzung mit der Thematik beruht.
„Mit dem Projekt Architektur und Berge im Rahmen des International Mountain Summit 2012 in Brixen bietet sich nun die Gelegenheit für eine intensive Auseinandersetzung mit dem Thema“ so Azzolini.
Planungswettbewerbe als optimales Instrument zur Auftragsvergabe
Eine Lanze für die Planungswettbewerbe der drei Schutzhütten bricht die Präsidentin der Kammer
Dorothea Aichner: „Wir sind absolut einverstanden und begrüßen die Gangart der Abteilung Hochbau der Autonomen Provinz Bozen, die Entscheidungsfindung über einen Planungswettbewerb abzuwickeln“. Dies weil in einem solchen Verfahren nicht der Planer im Vordergrund steht, sondern das Projekt. Beim Planungswettbewerb erfolgt die Auswahl aufgrund eines Vorentwurfs zur gestellten Bauaufgabe. Hier steht die Qualität eines Projektes zur Auswahl und nicht so sehr der Projektant. Ein Modus der nachweislich für höhere Qualität und höheren Nutzwert von Gebäuden sorgt – zum Wohle des Bauherrn und der Nutzer.
„Jedes der 24 Architekturstudio, hat am Wettbewerb teilgenommen und die neusten Erkenntnisse und fortschrittliche technische Möglichkeiten berücksichtigt, um eine Schutzhütte so nachhaltig wie möglich zu planen,“ weiß Dorothea Aichner. Eine Jury, bestehend aus namhaften Persönlichkeiten, Technikern und Vertreter des AVS und CAI, hat die Projektideen bewertet. Mit der Verpflichtung des Innsbrucker Architekten Jörg Streli, haben die Organisatoren zudem einen international anerkannten Experten und praktizierenden Architekten im Bereich Bauen in hochalpinen Regionen mit ins Entscheidungsgremium geholt.
„Alle Beteiligten haben sich intensiv und auf höchstem technischen Niveau mit der Thematik auseinandergesetzt und ich verurteile deshalb die persönlichen Angriffe auf jene Personen, die sich engagiert haben, um die bestmögliche Lösung für den Neubau der drei Schutzhütten zu finden“ bekräftigt Aichner.
Information und Diskussion
Die Tagung Architektur und Berge findet am 26. Oktober im Rahmen des International Mountain Summit 2012 in Brixen statt. Mit Beginn um 9.00 Uhr werden die Themen „Baukultur“, „Schutz- und Energiebauten“ und „Luxus oder Komfort“ behandelt. Referenten sind
Luca Gibello (Chefredakteur der Zeitschrift „Il giornale dell’architettura“), Architekt
Thomas Moser (A), Univ.-Prof. i.R. Dr.-Ing.
Heinrich Kreuzinger (D), Architekt
Peter Büchel (CH), Ingenieur
Claudio Volcan (I), Architektin
Kathrin Aste (A), Architekt
Andreas Flora (I).
Um 16.00 Uhr findet eine Podiumsdiskussion mit dem Thema „Bauen in den Bergen – Wo sind die Grenzen?“ statt. Podiumsteilnehmer sind Universitätsprofessor
Stefano de Martino (UNI Innsbruck), Dr.
Petra Stolba (Direktorin Österreich Werbung) Architekt
Corrado Binel (Architektenkammer Aosta),
Pauli Trenkwalder (Psychologe und Bergführer), Architekt
Helmut Ohnmacht (Schutzhüttenbeauftragte des Österreichischen Alpenvereins) und Architekt
Jörg Streli (Juror Wettbewerb Schutzhütten).
Weitere Informationen zur Veranstaltung finden sie im Internet unter
www.archims.org
Sonderausgabe turrisbabel und Ausstellung zum Planungswettbewerb der Schutzhütten
Im Oktober wird eine Sonderausgabe der Fachzeitschrift für Architektur turrisbabel erscheinen. In dieser rund hundert Seiten umfassenden Publikation werden alle Projekte vorgestellt und beschrieben. Die Exemplare können über die Architekturstiftung Südtirol bezogen werden (E-Mail: turrisbabel@arch.bz.it, Tel. 0471 301751).
Im Rahmen des International Mountain Summit 2012 ist auch eine Ausstellung geplant. Vom 20. bis 27. Oktober werden alle Projekte und dazugehörenden Projektbeschreibungen gezeigt.
Weitere Informationen finden sie im Internet unter www.archims.org
Organisatoren
Beim Projekt Architektur und Berge handelt es sich um ein Gemeinschaftsprojekt der Kammer der Architekten RLD Bozen, der Architekturstiftung Südtirol, den Kammern der Architekten von Aosta, Belluno, Sondrio und Trient, der Architekturstiftung Belluno, der Kammer der Architekten und Ingenieurkonsulenten für Tirol und Vorarlberg, der Bayerischen Architektenkammer, der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau und der Ingenieurkammer Bozen.